Polnische Historische Mission

Universität Würzburg
Am Hubland, Philosophisches Zentrum (7/U/9)
97074 Würzburg, Deutschland
e-mail: renata.skowronska@uni-wuerzburg.de

Würzburg; foto: Bartłomiej Łyczak

Tagung „Eine Quelle ständiger Missverständnisse?”, 2012

Internationale wissenschaftliche Tagung

Eine Quelle ständiger Missverständnisse? Selbst- und Fremdwahrnehmungen im Spiegel des polnischen und deutschen autobiographischen Schrifttums im Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit (15.-18. Jh.)

Die Polnische Historische Mission veranstaltete in Zusammenarbeit mit der Nikolaus-Kopernikus-Universität Toruń und der Julius-Maximilians-Universität Würzburg am 17.-18. September 2012 (Montag-Dienstag) eine wissenschaftliche Tagung, die der Problematik der Selbst- und Fremdwahrnehmungen auf der Grundlage des Schrifttums im deutschen und polnischen Raum im Spätmittelalter und der Neuzeit gewidmet war. Die Absicht der Organisatoren der Konferenz war es, individuelle Interpretationen und Bewertungen der Welt auf der Basis der erhalten gebliebenen privaten Quellen (sog. silva rerum, Memoiren, Tagebücher, Autobiographien, Korrespondenz) darzustellen sowie die Diskussion über die Interessenslagen ihrer Verfasser an den eigenen kulturellen Identitätsverständnissen (u.a. Mentalitäten und Bräuchen der Bevölkerung anderer Regionen) zu führen.

Tagungsort: Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Philosophische Fakultät, Philosophiegebäude (Übungsraum 13), Am Hubland, Würzburg

Die Tagungsbeiträge wurden im „Bulletin der Polnischen Historischen Mission” 2013 veröffentlicht.

Programm

Montag, den 17. September 2012

9:00-10:30 ERÖFFNUNGSVORTRÄGE. EGO-DOKUMENTE ALS FORSCHUNGSQUELLEN

  • Stanisław Roszak (Toruń): Egodocuments. Some remarks about Polish and European historiographical and methodological experience
  • Arvydas Pacevičius (Vilnius): Egodocumental Heritage in Lithuania. Research experiences from project LEGODOK

Diskussion

10:30-11:00 Kaffeepause

11:00-12:45 ZWISCHEN POLITIK UND PRIVATSPHÄRE

  • Andreas Rüther (Bochum): Geheimdiplomatie – Schauprozess – Medienkrieg. Polen-Litauen und der Deutsche Orden zur Konzilszeit
  • Jacek Wijaczka (Toruń): Patriot oder Verräter? Bogusław Radziwiłł (1620-1669) im Lichte seiner Memoiren
  • Joanna Kodzik (Toruń): Auf Station in der Lausitz – Abseits des Zeremoniells. Aus dem Tagebuch von Stanisław August Poniatowski (1732-1798)

Diskussion

12:45-14:45 Mittagspause

14:45-17:45 REISEBERICHTE UND TAGEBÜCHER

  • Wolfgang Wüst (Erlangen): Tagebücher aus schwäbischen Klöstern und Pfarreien im Zeitalter der französischen Revolution. Klerikale Selbstwahrnehmung in der Krise
  • Julia Możdżeń (Toruń): Jakob Lubbe’s Familienaufzeichnungen als ein Zeugnis der Selbstdarstellung des Krämerlebens in Danzig um die Wende des 15. Jahrhunderts

15:45-16:15 Kaffeepause

  • Włodzimierz Zientara (Toruń): Reiseberichte und Memoiren an der Schwelle des 17. und 18. Jahrhunderts
  • Magdalena Figurniak (Opole): The diary and letters of Daniel Nicholas Chodowiecki (1726-1801)

Diskussion

Dienstag, den 18. September 2012

9:00-10:30 DAS BILD VOM FREMDEN

  • Adam Krawiec (Poznań): Fremde Männer, fremde Frauen. Fremdwahrnehmung in dem Reisebericht von Niklas von Popplau (um 1443-1490)
  • Fabian Brändle (Zürich): Loretos pestilenzische Düfte. Die Italienreise des Elsässer Handwerkers Augustin Güntzer (1596-1657) als Abgrenzungserfahrung
  • Magdalena Ujma (Opole): Das Bild eines Ausländers im Lichte der „Memoiren aus der Zeit des Jan Sobieski” von Kazimierz Sarnecki (vor 1670-nach 1712)

10:30–11:00 Kaffeepause

11:00–12:45

  • Jan Borm (Versailles): Polenbilder in Herrnhuter Zeugnissen
  • Maciej Jędrzejewski (Warszawa): Christian Friedrich Daniel Schubart (1739-1791). Sein Bezug zu Deutschland und Polen
  • Winfried Romberg (Würzburg): Fremd zwischen den Fronten. Die Chronik des Lehrers Johann Crantz aus Jülich über die Umbrüche der Französischen Revolution im Rheinland 1792-1818

Diskussion

12:45-14:30 Mittagspause

14:30–16:00 AUTOBIOGRAPHISCHE MOTIVE

  • Wojciech Mrozowicz (Wrocław): Autobiographisches in der schlesischen Geschichtsschreibung des Mittelalters
  • Constantin Groth (Würzburg): Geschäftsbücher des ausgehenden Mittelalters als Ego-Dokumente. Vom Selbstverständnis Nürnberger Bürger in ihren „ricordanze”

Schlussdiskussion

Organisatoren

  • Polnische Historische Mission an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Dr. Renata Skowrońska
  • Nikolaus-Kopernikus-Universität Toruń, Institut für Geschichte und Archivkunde, Prof. Dr. Roman Czaja, Prof. Dr. Stanisław Roszak, Prof. Dr. Janusz Tandecki
  • Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Philosophische Fakultät I, Lehrstuhl für Fränkische Landesgeschichte, Prof. Dr. Helmut Flachenecker

Gefördert durch die Deutsch-Polnische Wissenschaftsstiftung und das Generalkonsulat der Republik Polen in München. Unter der Schirmherrschaft des Generalkonsulates der Republik Polen in München.