Polnische Historische Mission

Universität Würzburg
Am Hubland, Philosophisches Zentrum (7/U/9)
97074 Würzburg, Deutschland
e-mail: renata.skowronska@uni-wuerzburg.de

Würzburg; foto: Bartłomiej Łyczak

„Dies academicus” 2018: Nicolaus Copernicus

Informationen aus der Internetseite des Hauses des Deutschen Ostens:

Gemeinsame Veranstaltung der Arbeitsgemeinschaft für ost- und westpreußische Landeskunde der Ludwig-Maximilians-Universität München, des Hauses des Deutschen Ostens und der Polnischen Historischen Mission an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg

Dies academicus: Nicolaus Copernicus – Leben, Werk, Wirkung

Termin: Freitag, 12. Oktober 2018, 14-18 Uhr

Ort: Universitätsgebäude der Ludwig-Maximilians-Universität München, Oettingenstr. 67, 80538 München, Hörsaal B001

Programm

Janusz Małłek – Ein Weltbürger aus Thorn: Copernicus’ Leben

Andreas Kühne – Ein Weltbild revolutioniert: Copernicus’ Kosmologie

Heinz Starkulla – Ein Wanderer zwischen Vorstellungswelten: Copernicus’ Vereinnahmung

Moderation: Prof. Dr. Andreas Otto Weber

Wenigen Menschen ist es vergönnt, dass ihr Name über Jahrhunderte lebendig bleibt. Nicolaus Copernicus, mit dem wir uns am Dies academicus beschäftigen, zählt zu diesen Gestalten, deren Ruhm die Zeit nicht getilgt hat. 545 Jahre nach seiner Geburt, 475 Jahre nach seinem Tod verbinden wir mit diesem Namen im Deutschen eine umstürzende neue Einsicht: Wir sprechen von einer „kopernikanischen Wende“ und bezeichnen damit, fast nach Belieben, politische Umschwünge, revolutionäre philosophische und wissenschaftliche Erkenntnisse oder die Notwendigkeit, Lebensentwürfe umzuorientieren. Da lohnt es, nach dem Original des Nicolaus Copernicus und seiner „Wende“ Rückschau zu halten. Wir wollen dies unter drei Aspekten tun: Leben, Lehre, Streit.
Das Bild einer reichen und bewegten Existenz in der frühen Neuzeit soll entstehen. Aus bekannter Familie stammend, hat Copernicus eine Fülle von Fächern in Krakau, Bologna und Padua studiert. Er war als Kirchenmann, Arzt und Politiker tätig, vornehmlich im ostpreußischen Raum, und vor allem schuf er in der Himmelskunde die eigentliche „kopernikanische Wende“.
Mit der Entfaltung des Nationalstolzes im 19. und 20. Jahrhundert begannen Deutsche und Polen, den berühmten Mann jeweils für sich zu vereinnahmen. Einige Streiflichter auf den Streit sollen zeigen, mit wieviel Eifer, aber auch mit wieviel Borniertheit hier gekämpft wurde. Vielleicht ergibt sich gerade daraus, wie man Copernicus heute am besten gerecht werden kann.

Prof. Dr. Andreas Kühne arbeitet am Forschungsinstitut für Technik- und Wissenschaftsgeschichte des Deutschen Museums in München. Er ist Mitherausgeber der Copernicus Gesamtausgabe, die im Berliner Akademie Verlag erscheint.
Prof. Dr. Janusz Małłek ist Emeritus der Universität Thorn (Uniwersytet Mikołaja Kopernika w Toruniu). Der hochausgezeichnete Historiker hat sich extensiv mit der Politik-, Kultur- und Geistesgeschichte im deutsch-polnischen Raum befasst.
Priv.-Doz. Dr. Heinz Starkulla, Institut für Kommunikationswissenschaft der Ludwig-Maximilians-Universität München, forscht vor allem zur Kommunikationsgeschichte. Er ist Vorsitzender der AG für ost- und westpreußische Landeskunde der LMU.
Prof. Dr. Andreas Otto Weber lehrt Bayerische und Fränkische Landesgeschichte im Department Geschichte der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Er ist Direktor des Hauses des Deutschen Ostens in München.